Kilroy is not here anymore

Jürg Federspiels Kilroy, nach dem berühmten gleichnamigen Graffito benannt, lebt in der New Yorker Subway der Nachkriegsjahre. Er wird zum Mitreisenden, Begleiter und Zuhörer der Menschen, die täglich in New Yorks Untergrund strömen und zur Arbeit, nach Hause oder ins Vergnügen fahren. Kilroy begleitet jene, die zu den Verlierer*innen der kapitalistischen Wohlstandsgesellschaft zählen, Menschen, für die sich weder die Mär des American Dream des 20. noch die Selbstoptimierungsutopien des 21. Jahrhunderts erfüllt haben oder je erfüllen werden - Menschen, die den grössten, aber immer noch unsichtbaren Teil unserer Gesellschaft ausmachen. Kilroy erzählt ihre Geschichten: von ihrem oft mühseligen Alltag, von Hoffen und Scheitern, von Kindheitserinnerungen, von Gedanken an den Tod und davon, ob sich das Leben bis hierhin gelohnt hat.

Die Subway wird zum Zwischenraum, in dem Kilroy den Menschen und ihren Schicksalen eine Bühne gibt. Und am Ende offenbaren alle spektakulären, anrührenden oder erschütternden Anekdoten vor allem eines: die Banalität des menschlichen Daseins.